Natur- und Artenschutz
Windenergienutzung im Einklang mit dem Natur- und Artenschutz

Vögel
Vordringliches Ziel der Vogelforschung am Windenergietestfeld sind Entwicklung und Test von Vermeidungsmaßnahmen, die in der Lage sind, gefährdete Greifvögel besser vor Kollisionen zu schützen. Hierzu gehören technische Systeme zur Detektion von Vögeln, so genannte Antikollisionssysteme. Um deren Einsatzfähigkeit genauer zu untersuchen, wird über Radar, Telemetrie und Laser-Range-Finder das Verhalten von Greifvögeln am Testfeld detailliert erforscht. Da in Deutschland vor allem der Rotmilan im Fokus steht, wurden bereits mehrere am Testfeld lebende Rotmilane mit GPS-Sendern ausgestattet. Ihre Flugbewegungen werden nun kontinuierlich erfasst und unter anderem in Relation zu meteorologischen Parametern wie Windgeschwindigkeit, Niederschlag und Sichtweite gesetzt.
Fledermäuse
Mit Hilfe akustischer Messgeräte an den Windenergieanlagen und Messmasten wird die Fledermausaktivität in verschiedenen Höhen bestimmt und in Relation zu meteorologischen Daten wie Temperatur, Windgeschwindigkeit, Windrichtung und Niederschlag gesetzt. Ein 3-D-Wärmebildkamerasystem erfasst zudem Flugwege von Fledermäusen an den Rotoren, um mögliche Kollisionsursachen im Detail zu analysieren. Im Ergebnis sollen neue Vermeidungsmaßnahmen entwickelt oder bestehende, wie insbesondere Abschaltalgorithmen, optimiert werden.
Insekten
Bislang existieren kaum Erkenntnisse zur Anlock- oder Scheuchwirkung von Windenergieanlagen auf Insekten, obwohl beispielsweise ein direkter Zusammenhang zwischen der Insektenaktivität und der Gefährdung von Fledermäusen an Windenergieanlagen vermutet wird. Am Testfeld wird die Insektenaktivität mit speziellen Fotofallen und mit Radarmessungen bestimmt, um damit die Abhängigkeit der räumlichen und zeitlichen Verteilung des Insektenaufkommens von meteorologischen Parametern zu erforschen.