NatForWINSENT II - Phase 1
Umsetzung der Naturschutzforschung am Windtestfeld - Phase 1: Voruntersuchungen

Im Fokus der „Umsetzung der Naturschutzforschung am Windtestfeld“ stehen die Konzeption und der Test von Vermeidungsmaßnahmen für Vögel und Fledermäuse. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz windenergiesensibler Greifvogelarten wie den Rotmilan, für den der Betrieb von Windenergieanlagen eine potenzielle Gefährdung darstellt und der in der Umgebung des Windenergietestfelds angesiedelt ist.
Die Naturschutzforschung am Windenergietestfeld an Land ist in zwei Phasen eingeteilt: Phase 1 bezieht sich auf Voruntersuchungen vor Errichtung der Forschungs-Windenergieanlagen, Phase 2 auf Untersuchungen an und mit den Windenergieanlagen im Betrieb.
Bereits ab dem Jahr 2019 wurden mehrere Rotmilane mit GPS-Sendern ausgestattet. Hierüber werden ihre Bewegungen fortlaufend erfasst und ausgewertet. Parallel wurde ein Radargerät installiert, das Vögel (sowie auch Fledermäuse und Insekten) im Luftraum des Testfeldgebiets kontinuierlich erfasst. Mit Hilfe einer Verschneidung der Bewegungsdaten mit den auf dem Testfeld erfassten meteorologischen Daten wie Windgeschwindigkeit, Temperatur, Sichtweite u. a. aber auch der Erfassung von Landnutzungsaktivitäten sollen Abhängigkeiten der Aktivität der Vögel untersucht und die Frage verfolgt werden, ob hieraus potenziell Abschaltalgorithmen ableitbar sind.
Am zukünftigen Standort der zwei Windenergieanlagen waren bereits seit Beginn von Phase 1 zwei Windmessmasten errichtet. An diesen wurden neben den meteorlogischen Daten auch die Fledermausaktivitäten mit Hilfe akustischer Sensorik in unterschiedlichen Höhen über mehrere Jahre von März bis Oktober dauerhaft erfasst. Für die parallele Erfassung von Insekten wurden innovative Fotofallen entwickelt und im Dauerbetrieb eingesetzt. Zudem wurde für die dreidimensionale Erfassung der Flugbewegungen von Fledermäusen ein Stereo-Wärmebildkamerasystem entwickelt und getestet.
Marktverfügbare oder für den Markteintritt vorgesehene Antikollisionssysteme für Vögel wurden anhand eines dafür entwickelten Testkonzepts auf ihre Erfassungs- und Erkennungsgüte getestet. Konzipiert, entwickelt und getestet wurde zudem eine automatisierte Erfassung von Vogel- und Fledermausschlagopfern zur Installation den Gondeln der Forschungs-Windenergieanlagen.
Laufzeit 15.11.2018 – 30.11.2021
Finanziert von Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Förderkennzeichen 3518 86 0100
Beteiligte Institutionen Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) • Schweizerische Vogelwarte • Freiburger Institut für Angewandte Tierökologie GmbH (FrInaT) • Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik GmbH (UMIT) | Institut für Mess- und Sensortechnik • Oekofor GbR • Fachbüro für ökologische Planungen